Beyond the Silver Bullet
Willkommen auf meinem Blog «Beyond the Silver Bullet». Es freut mich sehr, dass du den Weg hierher gefunden hast.

Wann, wenn nicht jetzt?! Diese Frage habe ich mir in letzter Zeit öfters gestellt. Die Zeit für einen Blog ist reif und ich nutze die Chance, einige Gedanken mit euch zu teilen, die mich teils schon sehr lange beschäftigen. Es sind Überlegungen und Erfahrungen, die mich persönlich betreffen, im Sport und im Leben als Mensch mit einer Körperbehinderung. Ihnen gehe ich in einer losen Abfolge von Blogbeiträgen nach.
Es gibt Momente, in denen ich nicht nur auf meine sportlichen Erfolge zurückblicke, sondern auch meine Visionen und Betrachtungen überprüfe, die über Medaillen, Pokale und Rekorde hinausgehen. Wie hat sich der Parasport während meiner Karriere entwickelt und inwieweit hat sich mein Leitsatz «Ich will als Sportler und Mensch respektiert und nicht als Behinderter bewundert werden», verwirklicht? Wo stehen wir in der Gesellschaft hinsichtlich der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen und was bedeutet für mich Inklusion? Diese und andere Fragen haben mich dazu inspiriert, diesen Blog zu starten und meine Einsichten mit euch zu teilen.
Der Entscheid, diesen Blog zu machen, ist mir nicht leichtgefallen. Insbesondere über Themen wie Inklusion zu schreiben, ruft in mir ambivalente Gefühle hervor. Denn Sport war für mich immer mehr als nur eine Leidenschaft, bei der ich Ziele verfolgen konnte. Er ist auch eine Art Sprache, mit der ich mich und meine Werte zum Ausdruck bringen kann. Dabei bemühe ich mich stets, die Aufmerksamkeit auf die sportliche Leistung zu lenken. Der Rollstuhl steht nicht im Vordergrund. Er dient lediglich als Fortbewegungsmittel und Sportgerät. Gleichzeitig stehe ich zu meiner Körperbehinderung, die zu meinem Leben dazugehört, mit all seinen Herausforderungen. Entsprechend gehen Inklusionsthemen auch mich etwas an. Als erfolgreicher Sportler mit einer gewissen Bekanntheit sehe ich es auch als meine Pflicht und ebenso Chance, einen kleinen Beitrag zu leisten, indem ich meine Gedanken und Erfahrungen mit euch teile. Im Rahmen dieses Blogs rücke ich meine Behinderung und die für mich dazugehörigen Aspekte einmal in den Vordergrund. Selbstverständlich sind es nur einzelne Themen und Erfahrungen, die ich anspreche, aber es sind diejenigen, die mir präsent und deshalb wichtig sind.
Meine Wortmeldung bedeutet nicht automatisch, dass ich eine Rolle als Botschafter für Menschen mit Behinderungen anstrebe. Genauso wenig sehe ich mich als Aktivist für Inklusion. Dazu fehlt mir schlichtweg das nötige Wissen. Ich überlasse dies daher den wahren Fachpersonen. Mir ist es wichtig zu betonen, dass ich in diesen Blogbeiträgen nur für mich spreche und meine persönlichen Einsichten, Perspektiven und Gedanken wiedergebe, die keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit haben. Sie lassen sich also nicht automatisch auf andere Menschen übertragen. Aber natürlich habe ich auch Gedanken und Ansichten anderer einfließen und mich von ihnen inspirieren lassen.
Als Sportler habe ich gelernt, dass der Sport mehr ist als nur körperliche Aktivität. Er hat die Kraft, Leben zu verändern, Grenzen zu überwinden und Gemeinschaften zu vereinen. Ich bin sehr froh und dankbar, dass auch meine Sponsorin, die Allianz Suisse, diese Ansicht teilt und mich durch ein Lektorat unterstützt.
Ich hoffe, dass sich viele Menschen, egal ob Sportler:innen oder nicht, ob mit Behinderung oder nicht, in einigen Themen des Blogs wiederfinden oder sich zumindest darin reflektieren und meine Ansichten nachvollziehen können.
Ich begebe mich auf eine Reise, die mir weit weniger vertraut ist als das Verfolgen von sportlichen Zielen. Es ist eine Reise voller persönlicher Erfahrungen und Reflexionen. Und vor allem ist das Niederschreiben einiger Gedanken für mich ein bereichernder Prozess meiner persönlichen Weiterentwicklung. Ich danke dir, dass du mich auf dieser ganz persönlichen und teils intimen Reise mit Wohlwollen begleitest. Bis bald!